Waldstrasse in Johannisthal

Allgemeine Infos zur Waldstrasse in Berlin Johannisthal

Archiv: Juli 2008

Dankeschön!

Liebe Waldstrassenbewohner,

wir freuen uns sehr über die unheimliche Resonanz unserer gemeinsamen Aktion. Vielen Dank für die vielen Initiativen und Hinweise. Es ist eine schöne Erfahrung, daß wir viele Bewohner kennengelernt haben, die ihre kostbare Freizeit für diese Sache geopfert haben.
Wir wünschen uns sehr, daß alle Mühen zum gewünschten Erfolg führen.

Gruss 
Sabine Georgiu

 

 

Historische Daten der Waldstrasse Johannisthal

Die Waldstrasse ist eines der ältesten Strassen von Johannisthal und sie ist eine der wenigen Strassen die Ihren Namen bei der Geburt bekam und Ihn bis auf den heutige Tag behalten durfte.

Namensgebung : 1892

Bau der Ersten Mietshäuser : ca. 1900

In Haus Nr.1 wohnte als Erster Mieter der Gärtner Carl Foth mit Familie. Schon vor dem 2. Weltkrieg zog der Friseurmeister Hinz dort ein. Auch in der DDR war dort ein Friseurgeschäft untergebracht. 1998 entstanden hier neue Häuser und aus dem Frieseurgeschäft ist nun die Gaststätte „Eldorado“ entstanden.

Bau der Doppelhäuser Nr. 25 – 40

Die „Eigenhausgruppe Johannisthal der Gesellschaft zur Förderung von Bauproduktiv-Genossenschaften m.b.H.“ baute dort die ersten kubistischen Häuser in Berlin, gebaut mit „AMBI“-Hohlblocksteinen der Firma „Arthur-Müller-Bauten- und Industriewerke“, die auf dem Flughafengelände angesiedelt war.
Es waren die ersten Anfänge industiellen Bauens. Prof. Dr. N. Soeder war der Architekt. Diese Häuser stehen unter Denkmalschutz.

Friedrich Ebert, späterer Oberbürgermeister von Ost – Berlin zieht 1933 in das Haus Nr. 29

Prof. Dieter Zechlin, Konzertpianist wohnte bis in´s neue Jahrtausend im Haus Nr. 30

Dieter Zechlin wirkte in der DDR bei Orchester-Konzerten, Kammermusik-Programmen und Rundfunk- und Schallplatten-Aufnahmen mit. Er erhielt 1959 den Kunstpreis der DDR und 1961 den Nationalpreis der DDR. Dieter Zechlin ist ein Urenkel des altmärkischen Heimatforschers Theodor Zechlin und Neffe des Historikers Egmont Zechlin.

Prof. Heinrich Deiters, von 1949 bis 1958 Dekan der Humboldt Universität zieht mit Familie in das Haus Nr. 33

Die Familie sind Heinrich Deiters mit Frau Lisbeth, die Kinder Ludwig, Babette, Anna-Dorothea, die Pflegesöhne Fritz und Peter Klein. Dorle Deiters und Fritz Klein hatten 1947 geheiratet und Söhnchen Wolfgang verfollständigten die Familie. Der Generalkonservator und Präsident des Nationalkomitees des Internationalen Rates für Denkmalpflege der DDR, Prof. Ludwig Deiters und der Historiker Prof. Fritz Klein leben bis heute in Johannisthal.
Später lebten dort Babette (geb. Deiters) und Jan Koplowitz, ein großer deutscher Schriftsteller.

Prof. Dr. Petros Kokkalis, ein großartiger Chirurg und Antifaschist lebte von 1956 bis 1962 im Haus Nr. 36

Der griechische Chirurgie Professor war Leiter eines Zentrums für chirurgische Forschung am Krankenhaus Friedrichshain und Leibarzt von Walter Ulbricht, sein Sohn Sokrates, der heute wieder in Giechenland lebt, ist einer der Reichsten Griechen und unter anderem Besitzer des Internationalen Fussballclubs Olympiakos Piräus

Irene Gysi und Klaus Gysi ziehen ca. 1950 in das Haus Nr. 37

Irene Gysi, leitete Verlage, redete mit Autoren in der weiten Welt, war im Kulturministerium für den Austausch mit dem Ausland zuständig und leitete schließlich die DDR-Filiale des Internationalen Theaterinstituts.
Klaus Gysi war Botschafter in Italien, im Vatikan und Malta, Minister für Kultur und Statssekretär für Kirchenfragen.
Hier wuchsen auch die Kinder Gabriele und Gregor Gysi auf.

Prof. Dr. Bernhard Grzimek wohnte von 1937 – 1945 im Haus Nr. 38

Während der Bombenangriffe auf Berlin holte er als damaliger Direktor des Berliner Zoos, viele Tiere zu sich in die Waldstrasse. Nach 1945 war er dann Zoodirektor in Frankfurt und Forschungsreisender in Afrika.

Horst Gibtner wohnte bis 2006 im Haus Nr. 39

H. Gibtner war Mitglied der Ost-CDU und engagierte sich im Stadtbezirk Berlin-Treptow. Nach den ersten freien Wahlen zur Volkskammer, wurde H. Gibtner im April 1990 im Kabinett de Maizière letzter Verkehrsminister der DDR. Nach der Deutschen Einheit wurde er in den 12. Deutschen Bundestag gewählt und engagierte sich dort unter anderem bei der Gesetzgebung zur Bahnreform.
Vom Vorstand der Deutschen Bahn AG wurde er 1997 zum Konzernbevollmächtigten für das Land Mecklenburg-Vorpommern berufen und koordinierte dort die Zusammenarbeit der verschiedenen Bereiche der Bahn und beteiligter Partner bei der Umsetzung vieler Modernisierungsprojekte.

Zum 1. September 2005 trat er in den Ruhestand. Am 2. April 2006 erlag er in Berlin nach langer Krankheit einem Krebsleiden.

Johannisthal aus der Vogelperspektive

Johannisthal aus der Vogelperspektive

Quelle: Teilweise übernommen aus „Johannisthal in Berlin“

Die Erste Schlacht haben wir gewonnen

Vor wenigen Minuten erhielt ich folgende E-Mail vom Vorsitzenden der CDU-Fraktion, Herrn Christian Schild

Sehr geehrter Herr Georgiu,

wir möchten uns bei Ihnen für die Rückmeldung auf unser Flugblatt bedanken.

Und sie hatte Erfolg. Gestern wurde im ÄR die heutige BVV vorbereitet. Der Antrag zur Umbenennung der Waldstraße ist nun doch in den Fachausschuss überwiesen worden.

Damit wird er heute nicht in der BVV, sondern wahrscheinlich am 04. September im Fachausschuss „Bildung und Bürgerdienste“ beraten.

Dieser Sinneswandel ist im wesentlichen auf die vielfältigen Reaktion der Betroffenen zurückzuführen.

Auch der folgende von uns eingebrachte Änderungsantrag, Minna Todenhagen zu ehren ohne den Willen der Bürger zu ignorieren, ist ein Ergebnis dieser Reaktionen.

„Das Bezirksamt wird ersucht, die Verdienste von Minna Todenhagen u.a. für Treptow und die Mitgründung der Abeiterwohlfahrt durch eine Erinnerungstafel im Bereich des Rathauses Treptow oder auch durch eine dauerhafte Würdigung im Heimatmuseum Treptow zu ehren.

Der Vollzug sollte anlässlich des Bundeskongresses der Arbeiterwohlfahrt im November 2008 in Berlin erfolgen.“

Beide Anträge, Ursprungs- und Änderungsantrag, senden wir Ihnen zur Ihrer Information als Anlage mit.

Wir möchten nicht verschweigen, dass die Parteien „Die Linke“ und „Bündnis 90/Die Grünen“ sich bei uns über das Ergebnisse der Befragung eingehend informiert haben.

Das Resultat der Ausschussberatungen können wir nicht vorhersagen. Das die Umbenennung einer Straße nur mit dem Einverständnis der Bewohner erfolgen kann, insbesondere wenn es sich um eine Ehrung handelt, ist für uns eine elementare Bedingung.

Ebenso haben sich Bündniss90/Die Grünen von Anfang an konsequent dafür ausgesprochen, den Antrag in den Ausschuss zu überweisen. Dieser soll und muss unter Beteiligung der Bürger beraten werden.

Eine Ehrung von Minna Todenhagen kann sinnvoll sein. Diese sollte jedoch an einem Ort erfolgen, der eine Verbindung zu Minna Todenhagen herstellt.

Mit freundlichem Gruß

Christian Schild

Vorsitzender der CDU-Fraktion

Umbenennung der Waldstrasse (3)

Athanasios Georgiou
Waldstrasse 36
12487 Berlin

Ich bin griechischer Staatsbürger, Vater von 3 mündigen Kindern, von Beruf Journalist, nunmehr bereits berentet, habe ich als Korrespondent für griechische Zeitungen gearbeitet und zugleich auch als Mitarbeiter im „Allgemeinen Deutschen Nachrichtendienst“ (ADN).
Ich wohne seit Januar 1949 in Berlin, davon seit 1969 in der Waldstrasse 36.
Letztere soll im November dieses Jahres umbenannt werden, in Minna-Todenhagen-Strasse.
Ich wende mich dagegen.
Die zu Ehrende Frau Todenhagen mag tatsächlich in Berlin – Treptow bzw. Johannisthal sehr aktiv für soziale und wohltätige Zwecke tätig gewesen sein, einen Zusammenhang mit der Waldstrasse kann ich jedoch nicht erkennen. Demnach könnte man jede andere Strasse in Johannisthal nach Ihr benennen.

Wenn überhaupt eine Umbenennung erfolgen müsste, sollte hiermit eine Person geehrt werden die hier auch tatsächlich gewohnt hat.
Hier gibt es einen illusteren Kreis von Personen die dafür in Frage kommen, zB.:

Friedrich Ebert —- Sohn vom Ersten Reichspräsidenten der Weimarer Republik und Oberbürgermeister von Ost Berlin
Bernhard Grzimek —- Zoologe und Verhaltensforscher

An Erster Stelle würde bei mir als Grieche, aber eine weitere Person stehen:

Petros Kokkalis —- Professor der Chirurgie, Leiter des Chirurgischen Forschungszentrums im Krankenhaus Friedrichshain.

Er war mit seiner Familie 1956 von Athen nach Berlin – Ost umgesiedelt und lebte bis zu seinem Tode in der Waldstrasse 36. Er war Leiter des Zentrums für chirurgische Forschung im Krankenhaus Friedrichshain. Doch er war nicht nur ein begnadeter Chirurg sondern auch ein glühender Antifaschist.

Die Umbenennung der Waldstrasse in „Petros-Kokkalis-Strasse“ wäre also auch im Geiste der internationalen Solidarität und der Verbundenheit zwischen dem griechischen und dem deutschen Volk zu sehen.

Athanasios Georgiou

Umbenennung der Waldstraße in Johannisthal (2)

Stefan u. Jacqueline Baumgart
Waldstr. 31
12487 Berlin

Brief an die CDU Fraktion Rathaus Treptow
Neue Krugallee 4
12435 Berlin

Berlin, 12. Juli 2008

Sehr geehrte Damen und Herren

zunächst möchten wir uns bei Ihnen für die Information zur Umbenennung unserer Straße bedanken.
Es ist schön zu wissen, dass es noch Politiker gibt die sich für die Ansichten des Volkes interessieren.

Wir wohnen nun schon 22 Jahre in dieser schönen Straße, deren Häuser zum Teil denkmalgeschützt sind.
Viele bekannte Persönlichkeiten haben hier einen großen Teil ihres Lebens verbracht und man erzählt sich noch heute davon. Jeder dieser Bewohner ist Teil der besonderen Geschichte dieser Straße.

Frau Minna Todenhagen war uns bis heute unbekannt.
Wir können daher nicht einschätzen welche Verdienste sie erworben hat und welche speziellen Bezug sie zu dieser Straße hat.
Sie soll auf jeden Fall einen ehrenvollen Platz  des Gedenkens in unserem Bezirk finden.
Es gibt zum Beispiel Straßen die noch mit Nummer benannt sind.
Waldstraßen sind auch in Altglienicke und Adlershof zu finden.
Rund um den alten Flugplatz schießen Straßen wie Pilze aus dem Boden.
Es ist leichter, einer dieser Straßen den Namen der Frau Todenhagen zu verleihen, ohne zusätzlich Kosten zu verursachen.
Eine Umbenennung der Straße bedeutet aber auch einen Einschnitt für jeden Anwohner.
Es ist sicher leicht entschieden, einem Ort einen neuen Namen zu verleihen.
Mit der Aufstellung eines geänderten Straßenschildes ist es allein nicht getan.
Für die Anwohner, z.T. viele Ärzte und Geschäftsleute stellt sie jedoch eine besondere Härte da.
Es muss nicht nur in sämtlichen Ausweispapieren neu vermerkt werden, sondern Briefbogen, Stempel, etc. müssen geändert werden. Kunden und Ämter wollen auch Informiert sein.
Der Aufwand für jeden von uns ist mit erheblichen Kosten verbunden.
Wir bitten Sie, diese Punkte bei Ihrer Entscheidung zu berücksichtigen.
In ganz besonderem Maße stört uns, dass wieder eine Entscheidung über die Köpfe der Anwohner gefällt wird.

Wir sind daher nicht mit der Umbenennung einverstanden.

Wir wünschen Ihnen als CDU viel Erfolg, sowie die Kraft und Stärke sich politisch durchzusetzen.

Mit freundlichem Gruß

Familie Baumgart
Waldstraße 31

Waldstrasse in Johannisthal läuft unter Wordpress 6.4.3
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