Waldstrasse in Johannisthal

Allgemeine Infos zur Waldstrasse in Berlin Johannisthal

Der Kiezblick Ausgabe 66 / 2008

Im morgen erscheinenden „Kiezblick“  ist ein Artikel über die Umbenennung der Waldstraße zu lesen.

Der Autor zeichnet hier noch einmal das historische Bild der Waldstraße und gibt einen Überblick über die vielen Persönlichkeiten die bisher in dieser Straße gelebt haben.
Außerdem gibt es einen Hinweis auf das Treffen der Waldstrassenbewohner am Donnerstag den 21.08.2008.

Ortschronist von Johannisthal

Bernd Rompf Berlin, den 14.08.2008

Am Grünen Anger 47

12487 Berlin-Johannisthal

Tel.: 030-6316826

Büro der Bezirksverordnetenversammlung

Treptow-Köpenick

z.H. Herrn Sebastian Ebel

PF 910240

12435 Berlin

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit großer Überraschung und Befremden musste ich aus einem Artikel von Herrn Ralf Drescher in der Berliner Woche, Lokalausgabe Treptow Nr. 33 vom 13. August 2008 erfahren, dass die Vertreter der SPD und DIE LINKE, sowie die FDP-Verordneten Förster und Ibsch und der Einzelbezirksverordnete Thuge von der Allianz Graue Panther eine Umbenennung der Waldstraße in Johannisthal anstreben und verwirklichen wollen.

Abgesehen von den finanziellen Nachteilen und den ganzen persönlichen Veränderungen der Anwohner, seien es Geschäftsleute und auch private Anwohner, sollte man sich mit der Historie dieser „Waldstraße“ einmal befassen. Es gibt wohl im ehemaligen Bezirk Treptow noch zwei weitere Waldstraßen, deren Bedeutung aber historisch nicht so hervorzuheben ist. Ich möchte Ihnen als gebürtiger Johannisthaler (1932), Ortschronist von Johannisthal und Mitglied des Fördervereins für das Heimatmuseum Treptow e.V. die historische Bedeutung der Waldstraße erläutern:

Die Waldstraße von Johannisthal wurde 1892 als Ortsgrenze im Norden des Ortes als Abgrenzung gegenüber den damaligen fiskalischen Köpenicker Forst angelegt. Sie ist mit eine der ältesten Straßen von Johannisthal, mit ihrem Namen „Waldstraße“. Auf der nördlichen Straßenseite entstand eine Villengegend mit Doppelhäusern, Waldstraße Nr. 24 bis Nr. 40, erbaut 1924/1925 nach Entwürfen von Prof. Dr. N. Soeder für die „Gesellschaft zur Förderung von Bauproduktiv-Genossenschaften“. Es sind zweigeschossige Putzbauten, die in einer als „AMBI-Massiv-Bauweise“ bezeichneten Sparbauweise, mittels Hohlblocksteinen, errichtet wurden. Die Häuser zählen zu den ersten „kubistischen Häusern“ in Berlin, die Einzelformen sind ausdrucksvoll gestaltet: Die Schornsteine und Fenster sind breiter als hoch, die abgerundeten Doppelbalkone sind sehr breit gestreckt. Die Hausecken in Form sich verjüngender Stützpfeiler, lassen die Häuser nach oben breiter erscheinen. Die Vordächer über den Hauseingängen sind spitzwinklig und über dem kräftigen Dachgesims befindet sich ein abgewalmtes Bohlenbinderdach mit Schleppgauben. Jedes zweite Doppelhaus steht zurückgesetzt. Die vorderen Häuser waren dunkelgrün und die hinteren ockerfarbig.

In diesen Häusern wohnten einst vorrangig Beamte, wie: Stadt- und Regierungsräte, Ministerial- und Reichsbahnoberräte, sowie Direktoren von Banken. Im Haus Nr. 38, zweites Haus vom Sterndamm kommend, wohnte von 1937 bis 1945 der bekannte Zoologe, Tierforscher und Direktor des Berliner Zoos, „Prof. Dr. Bernhard Grzimek“. Berühmt wurde er nach 1945 durch seine Forschungsreisen in Afrika und als Direktor des Zoologischen Gartens in Frankfurt am Main. Vom Johannisthaler Park aus konnte man einen Blick in seinen Garten werfen und viele der dort gehaltenen Tiere beobachten.

Nach 1945 wurden die Häuser von der sowjetischen Militärverwaltung bewohnt. Nach dem Auszug der Sowjets aus den Häusern, im Jahre 1949, waren die neuen Bewohner vorrangig Menschen, die unter dem Nationalsozialismus Repressalien ausgesetzt waren. So wohnten der spätere Oberbürgermeister von Ost-Berlin, Friedrich Ebert mit seiner Familie im Haus Nr. 29, dem Haus seiner Mutter, der Witwe des früheren Reichspräsidenten Friedrich Ebert; der Lehrer und spätere Dekan der pädagogischen Fakultät der Humboldt Universität, Prof. Heinrich Deiters mit seiner Familie im Haus Nr. 33 und der Rechtsanwalt und spätere Vorsitzende der Partei DIE LINKE, Dr. Gregor Gysi, mit seiner Familie im Haus Nr. 37.

Die mehretagigen Mietshäuser auf der südlichen Straßenseite entstanden um 1900, etwa zu Beginn der Blütezeit von Johannisthal.

Das im Berliner Straßengesetz festgeschrieben ist, dass die Zahl der mehrfach benannten Straßen reduziert werden soll, mag alles richtig sein. Dieses Gesetz bezieht sich aber vorrangig auf neuanzulegende Straßen. Gegenüber der anderen beiden Waldstraßen im Bezirk Treptow, hat die Waldstraße in Johannisthal, in ihrer historischen Bedeutung wohl den Vorrang. Die kubistische formalistische Kunstrichtung entstand um 1908/09, als deren Begründer wird Picasso angesehen.

Um die erwähnte SPD-Genossin Minna Todenhagen, als Mitbegründerin und langjährige Engagierte der Arbeiterwohlfahrt zu ehren, bieten sich gute Gelegenheiten im Zuge der Entwicklung der Wissenschaftsstadt Adlershof an. Auch eine der beiden anderen Waldstraßen im Bezirksbereich Treptow, in Adlershof bzw. in Bohnsdorf eignen sich für eine Umbenennung im Rahmen des Berliner Straßengesetzes. Ich möchte noch erwähnen, dass es im Bezirksbereich Treptow noch weitere mehrfach benannte Straßen gibt, so der Birkenweg, die Fließstraße, die Grünauer Straße, die Hoffmannstraße, die Köpenicker Straße und die Rudower Straße.

Ich möchte Sie bitten, bei der Entscheidung die historische Entwicklung dieser Waldstraße nicht zu negieren und von der Umbenennung der Johannisthaler Waldstraße Abstand zu nehmen.

Ich werde mich als alter Johannisthaler und Ortschronist von diesem Ort stets gegen eine Umbenennung einsetzen.

Mit freundlichen Grüßen

Bernd Rompf

Ortschronist

Anwohnerversammlung

Am Donnerstag, 21.08.2008, um 19:00 findet die Erste Anwohnerversammlung der Waldstraße in Berlin – Johannisthal statt.

Thema ist die geplante Umbenennung der Waldstraße in Minna-Todenhagen-Straße.

Die Katholische Kirche in der Waldstraße 11 stellt uns hierfür freundlicherweise Ihre Räumlichkeiten zur Verfügung.

Eingeladen ist jeder, der sich zu diesem Thema äußern möchte.

Historische Bedeutung der Waldstraße

Eberhard Drescher Berlin, 13.08.2008

Johannes-Sasse-Ring

12487 Berlin

Umbenennung der Waldstraße

Sehr geehrter Herr Georgiu,

nach dem ich heute in der Zeitung „Die Woche“ den Artikel zur geplanten Umbenennung der Waldstraße in Johannisthal von Herrn Ralf Drescher gelesen habe, muss ich mich als Privat-person noch einmal zum Thema zu Wort melden und bitte Sie diesen Standpunkt auch zu veröffentlichen. (Der Briefeschreiber ist mit Ralf Drescher nicht verwandt.)

Aus dem Artikel ist meiner Meinung eindeutig zu entnehmen, dass es gar keinen Sinn hat sich gegen die Umbenennung zur Wehr zu setzen, weil es nur eine Frage der Zeit ist bis diese Umbenennung in der BVV Treptow-Köpenick durchgedrückt ist. Es ist beschlossene Sache der Antragsteller. „Also Leute regt euch nicht auf, die Politiker werden es schon richten.“ Das soll Basisdemokratie sein? In meiner Straße wurden die Anwohner vor der Umbenennung wenigsten rechtzeitig informiert.

Ich habe mal nachgeschaut, wo die Antragsteller wohnen. Von der FDP und den Grauen Panthern keiner in Johannisthal, von der SPD und Der Linken sind Einige hier ansässig. Wahrscheinlich haben sie aber keine richtigen Kenntnisse von ihrem historisch bedeutsamen Ortsteil, sonst wären sie nicht auf die Idee gekommen, die einzige Waldstraße von histo-rischer Bedeutung des Bezirkes umbenennen zu wollen. Das Heimatmuseum von Treptow ist im Sterndamm 102, da kann man sich informieren, um es mal sarkastisch zu sagen.

Ich gehe ja nun mit, dass die Dopplungen in den Straßennamen reduziert werden sollten, aber warum wird nicht die Waldstraße in Adlershof umbenannt. Hier ist der Aufwand gering, die Straße liegt auch im ehemaligen Verwaltungsbezirk Treptow und wird dem Anliegen gerecht eine zeitweilige Treptower Politikerin zu ehren. Dann sollen wohl die anderen Waldstraßen auch nach und nach umbenannt werden, aber eben die Waldstraße in Johannisthal nicht. Ich bin nicht gegen diese Umbenennung, weil ich Johannisthaler bin, sondern weil diese Straße Bedeutung für Johannisthal und Deutschland als eine der beiden Zugangsstraßen zum ersten Motorflugplatz Deutschlands hat. Um das noch einmal zu betonen.

Mit freundlichen Grüßen

Eberhard Drescher

Wer bestimmt welche Waldstraße in Berlin bleibt?

Sehr geehrte BVV Mitglieder,

im Berliner Straßengesetz steht: „Wiederholungen von Straßen sind im Laufe der Zeit durch Umbenennungen zu beseitigen“

Ihre Interpretation, sie hätten diese Aufgabe auch in Bezug auf die Waldstraße in Berlin – Johannisthal durchzusetzen, ohne vorher einige wichtige Dinge zu prüfen ist falsch.
Wer entscheidet eigentlich welche der vielen Waldstraßen in Berlin Ihren Namen behalten kann. Welche Gesichtspunkte werden dabei berücksichtigt?

Wie ist das gesetzlich geregelt?

Wenn wir Pech haben gibt es irgendwann gar keine Waldstraße in Berlin, da ja die BVV´s untereinander anscheinend nicht miteinander kommunizieren.

Die Waldstraße in Johannisthal ist zwar nicht die älteste, dafür aber die historisch bedeutsamste Waldstraße in Berlin und zumindest wir, die Bewohner wissen dies zu würdigen.

Wie ja auch sie durch den Brief des Heimatmuseums Treptow erfahren haben sollten, gibt es im Jahr 2009 eine Jubiläumsveranstaltung zum 100. Eröffnungstag des 1. deutschen Motorflugplatzes Johannisthal. Dieser war nur über die Waldstraße und die Engelhardtstraße zu erreichen.  Also ein weiterer Grund diese Straße nicht 2008 in Minna-Todenhagen-Strasse um zu benennen.

Sein sie versichert, wir werden nicht´s unversucht lassen die Umbennung der Johannisthaler Waldstraße zu verhindern.

Ich fordere Sie hiermit auf den Antrag für die Umbenennung der Waldstraße zurück zu nehmen.

Die dadurch frei werdenden Kapazitäten können Sie dann auf andere Projekte lenken, davon gibt es sicherlich genug. Eins davon greife ich jedoch schon einmal auf und bringe es auf dieser Seite unter, obwohl ich glaube sie sind es wert einen eigenen Bereich zu bekommen.

Landschaftspark Johannisthal (ehemaliger Flugplatz)

Hier gibt es so viele Misstände, ich möchte zunächst nur einen aufgreifen, den Holzsteg.

550.000 Euro hat dieser Holzsteg gekostet als er vor 5 Jahren gebaut wurde, kurze Zeit darauf musste er gesperrt werden, da er schon marode war.
(Soll ich hier schreiben was mir schon damals Baufachleute gesagt haben, zu der Lebenserwartung dieses Steges? Lieber nicht.)
In einem Artikel des Tagesspiegel vom 08.06.2008 lese ich, dass die Reparaturarbeiten für den gesamten Park mit 1,2 Millionen Euro veranschlagt wurden, Geld das wir, die Bürger bezahlen müssen, denn die ausführenden Firmen sollen gepfuscht haben. In allen Fällen jedoch, in denen etwas schiefgelaufen ist, sieht die Senatsverwaltung laut Bericht keine Möglichkeit mehr, die Mängel auf Kosten der Firmen beseitigen zu lassen. Die Gewährleistungsfristen seien abgelaufen oder die Unternehmen insolvent.

Das sieht mir wieder mal nach dem Grundübel in der Auftrags-Vergabepraxis des Berliner Senats aus.

Der billigste Anbieter hat den Auftrag bekommen und nicht der „günstigste“, nicht ein Unternehmen welches seine Angebote mit den erforderlichen Werten kalkuliert, sondern der Billigste. Das diese Betriebe keine Rücklagen bilden können, vielleicht nicht einmal Versichert sind und bei etwaigen Gewährleistungsforderungen lieber in die Insolvenz gehen ist doch absehbar.

Aber was ist mit dem verantwortlichen Architekten?

Sie haften 30 Jahre für Ihre Planung.

Bevor Sie unser Geld verschwenden prüfen Sie doch bitte zunächst ob es nicht Planungsfehler waren und nicht oder nicht nur Ausführungsfehler der Firmen.

Waldstrasse in Johannisthal läuft unter Wordpress 6.6.2
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