Waldstrasse in Johannisthal

Allgemeine Infos zur Waldstrasse in Berlin Johannisthal

Autoren-Archiv:

Die Stele ist endültig vom Tisch

Irgendwie hatte die Initiative der Waldstraßenbewohner die BVV in die Enge getrieben und so wurde sogar der Vorschlag eine Stele aufzustellen zunächst angenommen.

Ziel der Waldstraßenbewohner war die Verhinderung der Umbenennung in „Minna-Todenhagen-Straße“, mehr eigentlich nicht. Auf der Suche nach Gründen dies zu verhindern war man sich schnell einig, dass diese Waldrasse als Zuweg zum ersten Motorflugplatz Deutschland´s eine besondere Rolle spielte. Aber sollte das reichen die Umbenennung zu verhindern? Also stellten wir fest, welche herausragenden Persönlichkeiten hier in dieser Straße gewohnt haben und dies waren nicht wenige. Diese mit einer Stele zu ehren und eben auch die Wichtigkeit dieser Waldstraße zu unterstreichen, war der Sinn des Anliegens.

Nachdem einige fleißige Helfer alle Daten zusammengetragen hatten, wurden diese Unterlagen an die BVV weitergereicht. Von dort kam als Antwort, wir müßten uns um eine kosten neutrale Aufstellung selbst kümmern, mit anderen Worten die BVV wollte kein Geld dafür ausgeben.

Nach weiteren 6 Monaten gibt es nun endlich etwas Neues und Endgültiges.

Der Antrag auf Aufstellung einer Stele wurde „kassiert“.

In der Begründung dazu steht unter anderem, dass es für eine Ehrung der Waldstraße unter Betrachtung der denkmalwürdigen Substanz und bekannter Persönlichkeiten der Zeitgeschichte keinen exemplarischen Grund gäbe. Ausserdem gäbe es in Berlin keine weitere Straße die pauschal durch die Nennung von Baudenkmalen bzw. prominenter Personen hervorgehoben wird…..
Ausserdem müsse man an die Folgekosten denken und das ja auch andere Bürger für Ihre Straße auch so eine Stele fordern könnten usw. usv.

Egal, im Vordergrund stand für uns immer die Verhinderung der Umbenennung in Minna-Todenhagen-Straße. Das ist uns gelungen und ich hoffe unsere Abgeordneten werden beim nächsten mal nicht so „still und leise“ versuchen eine Umbenennung vorzunehmen.

Förderverein f.d. Heimatmuseum Treptow e.V.

Der Förderverein für das Heimatmuseum Treptow e.V. hat sich vorallem auch vor dem historischen Hintergrund gegen eine Umbenennung der Waldstraße in Johannisthal gewandt.

Nachfolgend eine gekürzte Version des Briefes an den Ausschuss für Bildung und Bürgerdienste, Herrn Sebastian Ebel.

Den Originalbrief können sie hier downloaden.

Straßenbenennung nach Minna Todenhagen, Drs. VI/0797

Sehr geehrter Herr Ebel,
Werte Ausschussmitglieder,

zur Mitgliederversammlung des Fördervereins für das Heimatmuseum Treptow e.V. im Juli 2008 wurde bekannt, dass es von Mitgliedern der BVV Treptow-Köpenick Bestrebungen gibt, die Waldstraße in Johannisthal in Minna-Todenhagen-Straße um zu benennen.
Das rief im Kreise der Mitglieder großes Erstaunen hervor, insbesondere von den Johannisthalern.

Aus den Unterlagen zur Person, die sich in der Porträtsammlung des Vereins zu Treptower Persönlichkeiten befindet geht hervor, dass Frau Todenhagen zwar von 1927 – 1932 und von 1942/3 bis ?? in Johannisthal in der Weststraße wohnte, aber ihr Wirkungsfeld vorrangig in der Zentrale der AWO in Berlin-Mitte und als Leiterin des Erziehungsheimes „Haus Kinderschutz“ von 1929 -1933 und 1945 – 1949 hatte, bis auf eine kurze Zeit als Mitglied der BVV von Treptow in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts…………..

…………..Eine Würdigung von Frau Todenhagen wurde schon 2004 von der BVV Steglitz-Zehlendorf durch das Anbringen einer Ehrentafel an dem Standort des Erziehungsheimes vorgenommen…………..

…………….Weiterhin ist zu berücksichtigen, dass die Waldstrasse in Johannisthal historisch besonders wertvoll ist. Sie ist mit der Engelhardtstraße der Zugang zum ersten Motorflugplatz Deutschlands ab 1909 gewesen. Deren 100. Jahrestag der Eröffnung wird 2009 mit einem großen Rahmenprogramm begangen und just zu diesem Zeitpunkt gibt es von der BVV Treptow-Köpenick den Antrag diese Straße um zu benennen. Ist das nicht sehr ungeschickt?
Die Argumentation, dass eine Namensgebung anlässlich des Bundeskongresses der AWO im November 2008 medienwirksam genutzt werden kann lässt den Schluss zu, dass die Namensgebung nur wegen der Medienwirksamkeit erfolgen soll……………….

…………..Fazit: Eine Umbenennung der Waldstrasse in Johannisthal halten wir nicht für sinnvoll, weil…

  • die berufliche Wirkungsstätte von Frau Todenhagen weder in Johannisthal noch in Treptow war, Sie war hier nur kurzzeitig politisch tätig.
  • eine Würdigung ihrer politischen und beruflichen Tätigkeit bereits durch die BVV Steglitz-Zehlendorf im Jahr 2004 erfolgte. Damit ist der Name bekannt.
  • es nicht zu Verwechslungen der bezirklichen Waldstraßen kommt, da diese sehr weit auseinander liegen.
  • die Waldstraße in Johannisthal historische Bedeutung im Zusammenhang mit dem ehemaligen Flugplatz Johannisthal hat.
  • es nicht demokratisch ist erst eine Umbennung zu beschließen und dann erst die Bürger zu befragen.

Mit freundlichen Grüßen

Eberhard Drescher
Vorsitzender

Umbenennung der Waldstrasse in Berlin Johannisthal (1)

Durch einen anonymen Zettel in meinem Briefkasten bin ich gestern darauf aufmerksam geworden, dass die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) von Berlin Treptow-Köpenick die Absicht hat, die Waldstrasse in Berlin Johannisthal in Minna-Todenhagen-Strasse umzubenennen.
Initiatoren sind die Abgeordneten der FDP, SPD und Die Linke.

Mit der Drucksache VI/0797 wird das Bezirksamt ersucht, die Waldstrasse in Minna- Todenhagen-Strasse umzubenennen. Der Vollzug soll anlässlich des Bundeskongresses der Arbeiterwohlfahrt im November 2008 in Berlin erfolgen.

Ich möchte die Integrität von Minna Todenhagen hier nicht in Frage stellen.

Trotzdem frage ich mich wie „meine“ Abgeordneten auf diese Idee kommen?

Ich wohne seit über 40 Jahren in dieser Strasse und fühle mich hier auch wohl, obwohl es in Berlin insgesamt 12 oder 13 Waldstrassen gibt.
Unsere Strasse erhielt 1892 Ihren Namen, der Wald musste schon zu dieser Zeit Bebauungsplänen weichen. Um 1900 wurden die Ersten mehretagigen Häuser gebaut. 1925/26 wurden auf der anderen Seite die Häuser für die Mitarbeiter der Flugzeugmotorenwerke durch die Firma Ambibut gebaut. Diese im Bauhausstil errichteten Häuser stehen auch heute unter Denkmalschutz.

Bisher hat mich jede Post erreicht und jeder Taxifahrer die richtige Waldstrasse gefunden.
Ich wüsste nicht, warum ich einen neuen Strassennamen brauche.

Im Gegenteil, warum soll ich nun meine sämtlichen Geschäftsunterlagen ändern, nur weil die Strasse einen anderen Namen bekommt. Dies bedeutet für mich ein größeren Aufwand und Kosten, die mir sicher keiner ersetzt.

Hinzu kommen sämtliche Papiere die man als Privatperson so im allgemeinen besitzt:
Personalausweis, Reisepass, Führerschein, Hausratsversicherung, Lebensversicherung, Krankenversicherung, Stromvertrag, Gasvertrag, Wasser- und Abwasservertrag, Telefonanbieter, BSR, usw. Ihnen Fallen sicherlich noch viel mehr Dinge ein die geändert werden müssen.
Viele Änderungen müssen Sie dann auch noch bezahlen.

Es gibt in Johannisthal Strassen die gerade in den letzten Monaten neu geschaffen wurden, warum hat man nicht da schon an Minna Todenhagen gedacht.

Mich hat niemand vorher informiert, oder ist diese Information an mir vorbei gegangen??

Nun soll in kürzester Frist die Umbenennung erfolgen.

Der Vorschlag stammt vom 07.07.2008, schon am 17.07.2007 findet die Beschlussfassung statt.

Ich bin dagegen.

Wer sich zu diesem Thema gern äußern möchte ist herzlich eingeladen dies auf diesem Blog zu tun.

Ehrlichgesagt hoffe ich, dass jeder Anwohner der Waldstrasse sich hier äussert, damit die Umbenennung vielleicht noch verhindert werde kann.
Entweder Sie schreiben einen Kommentar oder Sie lassen mir das per Mail oder in Papierform zukommen, ich veröffentliche das dann unter Ihrem Namen oder unter Ihrem Pseudonym.

A. Georgiu
Waldstr. 36
12487 Berlin

Originalvorlage der BVV

Waldstrasse in Johannisthal läuft unter Wordpress 6.4.3
55 Verweise. 0,066 Sekunden.