Waldstrasse in Johannisthal

Allgemeine Infos zur Waldstrasse in Berlin Johannisthal

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Das ganze Aussmaß am nächsten Tag bei Tageslicht

Am nächsten Morgen ging es gleich früh ab in den Keller um dort weiterzumachen wo wir ein paar Stunden vorher aufgehört hatten.
Irgendwann am Vormittag fanden wir im Briekasten einen Brief von Frau Schöttler, der Bürgermeisterin von Treptow-Köpenick und einen von den Berliner Wasserbetrieben.
Frau Schöttler war wohl schon am abend vor Ort gewesen und konnte sich das ganze Ausmaß der Katastrophe ausmalen. Sie bot Ihre Unterstützung an, falls es irgendwo Probleme geben sollte.

Die Wasserbetriebe kündigten in Ihrem Schreiben an, dass die Abwicklung aller Versicherungsfälle über Ihre Versicherung laufen könne oder solle und benannten 3 Mitarbeiter, die sich um die schnelle Bearbeitung kümmern sollten.

Irgendwann am Vormittag klingelten die Mitarbeiter der Wasserbetriebe nocheinmal und brachten eine Thermoskanne vorbei, damit wir uns wenigsten von innen mit einem Tee oder Kaffee aufwärmen könnten.
Inzwischen war auch unser Humor wieder zurückgekehrt, so dass wir uns über diese nette Geste sogar schon wieder freuen konnten.

Wichtig für die Versicherung

Die Versicherung der Wasserbetriebe wird die Leistungen immer zum Zeitwert abrechenen, dass heißt, bei einer notwendigen Neuanschaffung müssten wir immer einen anteil selber bezahlen.
Aus diesem Grund wandten wir uns an unsere Hausratsversicherung, die diesen Schaden zum Neuwert (Wiederbeschaffungswert) regulieren wird.

Die Katastrophe nimmt Ihren Lauf

Den beschaulichen Jahresanfang hat uns irgendjemand nicht gegönnt, könnte man zumindest meinen. Ich werde hier mal aus meiner Sicht schreiben wie ich das ganze erlebt habe und auch in den nächsten Tagen zum weiteren Verlauf etwas schreiben, zB. wie die Versicherungen abgwickelt werden. Wer eigene Infos hat, kann diese wie gehabt selber einstellen oder aber in meinen Briefkasten stecken, ich übernehme diese dann. Wie ging es also los: Am 06.01.2009 kam ich gegen 16:00 Uhr nach Hause und wollte mir eine Tasse Kaffee machen, aber es gab kein Wasser. Ich ging also zu meinen Nachbarn um raus zubekommen ob es dort auch kein Wasser gab. Als ich auf die Strasse trat hörte ich ein rauschen und sah die Wassermassen gerade aus Richtung Segelfliegerdamm ankommen. Als Erstes die Polizei anrufen dachte ich und Richtig, die wussten noch nicht´s, waren vorallem aber daran interessiert wer denn da anruft, das nervt ganz schön. Zurück ins Haus und Fotoapparat holen.

Waldstrasse in Neuvenedig Romantische Wohngegend

Hier dachte ich noch toll, haben wir endlich ein Wassergrundstück. Dann aber um 16:30 ging ich in meinen Keller um mal zu schauen ob da alles in Ordnung ist. Zunächst hörte ich nur ein glucksen am Traps der Badewanne und ahnte schon nichts gutes. 2 Minuten später kam das Erste Wasser. Die Katastrophe bahnte sich Ihren Weg durch die Abwasserleitung. Zunächst versuchte ich die Trapse mit den entsprechenden Stöpseln zu verschließen, doch der Wasserdruck war so groß, dass sie einfach rausgedrückt wurden.
Das frische Leitungswasser hatte sich inzwischen in schmutziges, sandhaltiges, Schmutzwasser verwandelt und das lief unaufhaltsam aus allen Öffnungen im Keller.

Was tun??

Da die Feuerwehr zunächst nur mit einer Pumpe anrückte, die auch nur mit Drehstrom lief, hatte ich schlechte Karten. Also ab zum Griechen um die Ecke und mit seinem Auto schnell zum Baumarkt um eine Pumpe zu kaufen damit das Wasser wieder aus dem Keller gepumpt werden kann.

Das funktionierte ganz gut, bis uns Vattenfall den Strom abstellte. Also Notstromaggregat angeworfen und weitergemacht bis auch das Teil nicht mehr wollte, zum Glück hatten wir bis dahin schon den größten Teil Wasser wieder ins freie gepumpt.

Leider hatte ich zwischendurch nicht die Nerven Fotos zu machen, aber auch später sah es noch ziemlich schlimm aus.

Waldstrasse in Neuvenedig Romantische Wohngegend

Dann wars erstmal dunkel, kein Licht, keine Heizung und das bei 15 Grad Minus draussen.
Wir haben zwar noch ein bischen bei Kerzenschein weiter Wasser geschöpft, aber dann war Schluss und wir mussten bis zum nächsten Morgen warten um das ganze Aussmaß des Schadens bei Tageslicht zu sehen.

23. Sitzung der BVV Treptow – Köpenick

In der 23. Sitzung gab es für uns Waldstrassenbewohner 2 besonders interessante Vorgänge:

1. Der Antrag der CDU, die frühere Treptower Sozialpolitikerin und Mitbegründerin der AWO, Minna Todenhagen durch eine Erinnerungstafel im Bereich des Rathauses Treptow oder durch dauerhafte Würdigung im Heimatmuseum zu ehren, wurde abgelehnt.

2. Der Antrag der CDU, in Zusammenarbeit mit dem Heimatmuseum für die Waldstrasse in Johannisthal eine aufzustellende Dokumentationstafel zu erarbeiten, die erläuternd auf die besonderen Baudenkmäler und die vielen einst hier lebenden prominenten Persönlichkeiten würdigend eingeht, wurde an den Ausschuss für Bildung und Bürgerdienste überwiesen.

Na bitte, dann bekommen wir ja bestimmt bald eine Übersicht was für eine gewichtige Straße wir sind.

Dankeschön an alle Beteiligten

An dieser Stelle möchte ich allen Beteiligten meinen herzlichen Dank für die geleistete Zuarbeit aussprechen.

Gemeinsam haben wir es geschafft die geplante Umbenennung der Waldstraße zu verhindern.

Wir haben erfahren welche historische Bedeutung unsere Straße hat, dies hat letztlich dazu geführt, dass die Umbenennung abgewendet werden konnte.

Lassen Sie uns in nächster Zeit darüber nachdenken, wie wir das auch für die Zukunft verhindern können.

Mit freundlichen Grüßen
Alexander Georgiu

Umbenennung vertagt, Waldstrasse bleibt ersteinmal Waldstrasse

Die Umbenennung der Waldstraße ist erst einmal vom Tisch, in der Bezirksverordnetenversammlung von Treptow-Köpenick wurde der Antrag bis zum Wiederaufruf durch die Antragsteller vertagt. Grundlage ist das schon im Artikel zuvor aufgeführte Protokoll von Herrn Förster.

Hier der Auszug aus dem offiziellen Protokoll der 19. öffentlichen Sitzung

Bezirksverordnetenversammlung Treptow-Köpenick von Berlin

Ausschuss für Bildung und Bürgerdienste

P r o t o k o l l

zur

19. (öffentliche) Sitzung

in der VI. Wahlperiode

Donnerstag, 04.09.2008,

18:0018:45 Uhr

Gedenkstätte Köpenicker Blutwoche

Puchanstraße 12

12555 Berlin

zu TOP 3.1

VI/0797

Straßenbenennung nach Minna Todenhagen

Herr Ebel verweist auf sechs im vorliegende Schreiben zu diesem Thema, die Lob bis hin zu Kritik reichen

Frau Werner berichtet im Nachgang der Anwohnerversammlung darüber, dass das Anliegen einer Würdigung als sinnvoll angesehen wird, jedoch nicht in Bezug auf die historische Waldstraße und nennt weitere Argumente

Herr Drescher erinnert als Vorsitzender des Fördervereins vom Heimatmuseum Treptow an die Bedeutung der Straße im Zusammenhang mit dem 100-jährigen Jubiläum des Flugplatzes Johannisthal im Jahr 2009

Herr Förster ergänzt in Bezug auf die Anwohnerversammlung und gibt das Ergebnis für das Protokoll, mit der Bitte um Vertagung des Antrags, bis sich die Antragsteller über die Alternativen und andere Vorschläge verständigt haben, wie folgt wieder:
„Im Ergebnis der Anwohnerversammlung am 21.08.2008 wurde von den Antragstellern zugesagt, die genannten Alternativen für eine Straßenbenennung nach Minna Todenhagen in Abstimmung mit dem Förderverein des Heimatmuseums Treptow zu prüfen und den dortigen Anwohnern ggf. bekannt zu machen. Das Grundanliegen, eine Straße nach Minna Todenhagen zu benennen oder eine andere Form der Würdigung zu finden, fand allgemeine Zustimmung. Aufgrund der historischen Bedeutung der Waldstraße herrschte jedoch Konsens darüber, dass hier die vorgeschlagene Benennung weniger sinnvoll ist. Um den Namen vor einer später drohenden Umbenennung zu schützen, sagte ein Teil der Bewohner der Waldstraße zu, über eine rechtssichere Ergänzung des bestehenden Straßennamens durch einen Zusatz in nächster Zeit gemeinsam zu beraten.“

Herr Ebel verweist noch einmal auf die gesetzlichen Regularien, da rechtliche Grundlagen prinzipiell eingehalten werden müssten

seitens des Protokollanten wird an dieser Stelle ausdrücklich auf das auch im Internet abrufbare letztinstanzliche Urteil des VG Berlin vom 09. Mai 2007 – VG 1 A 76.06 verwiesen (Nichtzulassung der Revision durch das OVG), das auch im Internet abrufbar ist; am Beispiel der Umbenennung der Kochstraße in Rudi-Dutschke-Straße in Friedrichshain-Kreuzberg bestätigt das Gericht ausdrücklich das Berliner Straßengesetz und die dazu gehörigen Ausführungsvorschriften, die Kernaussagen des Urteils werden zur Information der Ausschussmitglieder als Anhang diesem Protokoll beigefügt

BzStR Simdorn macht auf das Buch „Frauenmosaik“, herausgegeben von der bezirklichen Gleichstellungsbeauftragten (Trafo Verlag, ISBN 3-89626-343-9), aufmerksam, in dem auch ein interessantes Portrait über Minna Todenhagen nachzulesen ist (Anmerkung des Protokollanten: Band 2 des Buches ist in Vorbereitung, unterstützt durch den BzV Herrn Igel)

Antrag wurde bis zum Wiederaufruf durch die Antragsteller vertagt

Waldstrasse in Johannisthal läuft unter Wordpress 6.4.3
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